Tag 54  -  Fortuna, Motel Travel Inn - 101 - Loleta - 101 - Scotia - Redcrest - Avenue of the Giants (254) - Garberville

Statistik: km 91km (insgesamt 6.582km), 25 Grad, Wetter meist nebelig nachmittags ein bisschen Sonne,  Seiten- und Gegenwind, 5Liter Wasser, Kaffee, bzw. Gatorate, genug gegessen.

 

Der Tag heute

Um 7:45 bei Nebel und garstig kalten Herbstwetter von 11 Grad in meine langen Klamotten losgefahren. Nach den ersten Hügeln war ich natürlich total nass geschwitzt aber ausziehen konnte man nichts, dafür war der Wind zu unangenehm. Nachdem ich den Highway 101 nach ca. 25 km verlassen habe und in die  im Flusstal des South Fork Eel River verlaufende Panoramastrecke "Avenue of the Giants" abgebogen war, wurde es spürbar wärmer. Außerdem war der Nebel nach einigen Kilometern Fahrt in diesem Tal endlich weg. Ab Mittag konnte ich wieder in meinen normalen Fahrradklamotten fahren ohne zu frieren.


Ich kann diese Panoramastrasse nur wärmstens empfehlen. Man fährt durch eine wunderbare Landschaft die immer zwischen Flusstal und Redwoodwäldern abwechselt. In diesen Redwoodwald kommt durch die Flussnähe mehr Licht in den Wald als bei den anderen. Dazwischen immer wieder winzig kleine Ortschaften, welche aber ganz gut (zumindest im Sommer) von den Touristenströmen leben können. Hier findet man auch wieder viele kleine Galerien und Handwerksbetriebe sowie kleine Country-Stores. Infrastruktur ist hier also überhaupt kein Problem.

 

Für diese schöne Strecke habe ich mir heute viel Zeit gelassen, habe immer mal wieder angehalten und alles auf mich wirken lassen.


Bei einen dieser Stop´s hatte ich auch ein Gespräch mit dem Motorradfahrer Ziad, welcher mir in der vergangenen Woche in Oregon schon einmal mit seiner tollen BMW Enduro aufgefallen war. Ziad hatte sich ähnlich wie ich einen Auszeiturlaub genehmigen lassen und war jetzt 6 Wochen lang auf Rundtour bis hoch nach Alaska unterwegs. Da er als Ingenieur auch schon viel in der Welt herumgekommen ist, konnten wir uns über viele Themen aus dem In- und Ausland unterhalten. Ein wirklich angenehmes und langes Gespräch. Dank seiner Maschine, ist er im Gegensatz zu mir, schon heute Abend in San Francisco. Falls es unsere Zeit erlaubt, treffen wir uns vielleicht noch einmal auf ein Bier in San Francisco.

 

Ich habe heute in Gaberville nach einer relativ kurzen Distanz schon wieder Schluss gemacht, weil danach lange Zeit nichts mehr mit Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten kommt. Ich hatte das Glück, dass ich trotzt eines riesigen Reggaefestivals außerhalb der Stadt, ein noch einigermaßen bezahlbares Motelzimmer bekommen habe. Hatte mich schon gewundert das ich online gar nichts buchen konnte und die Preise für diesen kleinen Ort so hoch waren. Meistens bekommt man dann aber vor Ort trotzdem was, da viele kleine Motels gar keinen Auftritt haben. Man muss aber verhandeln und nicht gleich den ersten Preis akzeptieren. Das darf man aber nicht übertreiben sonst geht man leer aus. Mittlerweile ist dieser Ort total übervölkert mit den Festivalbesuchern und Zimmer gibt es auch keine mehr. Wahrscheinlich könnte ich heute für gutes Geld untervermieten.

 

Änderung meines Restprogramms

bedingt durch die kalten Temperaturen am Pazifik, wo sogar die Einheimischen sagen das es normal schon wärmer ist, bleibe ich nun im Inland. Das heißt, ich fahre nicht mehr an die Küste zum Highway 1, was normalerweise geplant war sondern bleibe am Highway 101 und fahre diesen durch soweit ich diesen fahren darf. Auch dieses Programm beinhaltet noch genug Kilometer bis zur Golden Gate Bridge. Ich fahre morgen mal los und hoffe auf ähnlich guten Rückenwind wie ich ihn heute gehabt hätte, wenn ich nicht immer im Wald gefahren wäre (außer die letzten 20 km).

 

Die Bilder des Tages

zeigen neben den Frühnebeln wieder viele Aufnahmen der Redwoods. Ich wollte diese einfach noch mit den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen erwischen, weil ich mir daraus vielleicht einen Kalender basteln werde. Außerdem Bilder aus einen schönen Laden, welcher sich hauptsächlich auf Produkte aus Redwoodholz spezialisiert hat. Leider konnte ich ja nichts kaufen und mitnehmen. Dann Informationen über die neu nachwachsenden Redwoods und deren Aufzucht, außerdem frei aufgegangene Samen an den Wurzelstöcken der Bäume. Umgestürzte Redwoods. Die Verrottung dieser dauert dann auch noch viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte.


Darüber habe ich keine Bilder gemacht. Im Gegensatz zu den anderen Staaten, welche ich durchfahren habe, ist die Ansammlung total bedürftiger Menschen, aus welchen Gründen auch immer, hier in Kalifornien besonders hoch. Ich habe noch nie soviel Menschen im Auto inmitten ihrer Habe schlafen sehen. Viele wirken auch total desorientiert...aber ich bin kein Experte in Sachen Drogen oder anderer Rauschmittel. Es macht mich traurig andererseits aber auch dankbar in welchen Umfeld wir bei uns zuhause leben können.

Statistics: km 91 km, 57 miles (total 6582 km, 4090 mi), 25 degrees Celsius, 77 degrees Fahrenheit, weather usually foggy, a bit of sun in the afternoon, side and head wind, 5 liter water, coffee, or Gatorade. Ate enough.

 

The Day Today

I started at 7:45 am and set off in fog and nasty cold autumn weather at 11 degrees C (52 F) in my long clothes.  Of course after the first hills I was totally wet from sweating but did not feel like changing because the wind made things uncomfortable.  I left highway 101 and after 25 km (16 mi) and was riding along the panoramic route through the “Avenue of the Giants” in the valley of the South Fork Eel River where it was noticeably warmer.  And the fog finally went away after a few kilometers of riding in this valley.  After midday I was able to change into my regular bike clothes without freezing.

 

I can highly recommend this panoramic route which take you always alternating between valley and Redwood trees and it is just a wonderful landscape. The redwoods near the river let more light in then the prior redwoods.  In between there are tiny villages which (at least in summer) live quite well from the tourist crowds. One can also find again many small galleries and craft shops and small country stores.  Infrastructure here is no problem at all.

 

For this beautiful stretch of road, I took my time and stopped here and there and really allowed to let the impressions all soak in.

 

During one of these stops I also had a conversation with the motorcyclists Ziad, who I had already seen and noticed his great BMW Endure when I was in Oregon last week.  Zias is in a similar situation as I am. He asked his company for sabbatical leave and was approved.  Now he is riding his bike around for 6 weeks and he wants to go see Alaska. His job as an engineer allowed him to travel around the world and we could talk about many topics from home and abroad. A really pleasant and long conversation. Thanks to his motorcycle's engine, unlike me, he will already get to San Francisco tonight.  If time permits, we might meet again for a beer in San Francisco.


 After a relatively short distance for today, I called it quits and Gaberville because after this town there won’t be a chance for shopping and hotel accommodations for a long time.  I was very fortunate that I was able to find a reasonably priced motel, despite the fact that there is a huge reggae festival outside the city. I was wondering why I was unable to book anything online and why the prices for such a small town were so high.  Very often I can find things when I am on location since many small motels do not advertise on the internet.  But you have to negotiate and not accept the first price mentioned though you cannot bargain too much otherwise you und up getting nothing. Meanwhile, this place is totally overpopulated with festival goers and there are no rooms available.  I could probably sublet for good money today.

 

Changed my remaining route

due to the cold temperatures near the Pacific Ocean, where even the locals say that the weather is usually warmer, I now decided that I will remain inland.  That said, I no longer ride along the coast to Highway 1, which was my original plan, but I will stay on Highway 101 and ride on it as far as I am allowed.  This new route still includes quite a few  kilometers until I get to the Golden Gate Bridge.  I'm leaving tomorrow and hope for similarly good tailwind as I would have had today, if only I had not cycled through the woods, except the last 20 km (12 mi).

 

The photos of the day

show more shots of the redwoods in the early morning fog.  I wanted to take shots with various lighting conditions because I might use the photos and create a calendar.  In addition, images of a nice shop, which specializes mainly in products made from redwood.  Unfortunately, I could not buy anything to bring with me.  A photo with information about the new renewable redwoods and their growth.  Also freely risen seeds to the rhizomes of trees.  Fallen down redwoods. It takes many decades if not centuries for these trees to rot.

 

What I did not take photos of:   Unlike all the other States which I passed through, I noticed that California here has a particularly high number of people in need.  I have never seen as many people sleep in their car in the midst of their possessions.  Many also act totally disoriented ... but I'm not an expert in drugs or other intoxicants.  It makes me sad to see this.   On the other hand I find myself being so grateful when I think about what conditions and environment we are living in at home.



Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang und Christa (Sonntag, 07 August 2016 20:38)

    Hi Manfred,
    jetzt hast Du es ja bald geschafft! Tolle Leistung!! Schade, dass es nicht so richtig sonnig und heiß ist in Californien.....
    Ich habe am Wochenende die Zeitschrift "AUTOBILD" gekauft; dort war ein Artikel abgedruckt über zwei Autofahrer, die vor 113 Jahren, also 1903, eine Autotour von FSO nach NY gemacht haben und im Ergebnis 2 Tage länger gebraucht haben als Du. Coole Story; sie hatten mehr mit unwegsamen Gelände für das Auto zu kämpfen. Das Auto hat durchgehalten; oft mussten sie sich die "Wege" selbst herstellen........
    Nun, für Deine zwei restlichen Tage viel Spaß und lass das Glücksgefühl - es wirklich geschafft zu haben - richtig in Dir kochen, damit Du es mental immer wieder abrufen kannst!! EINFACH SUPER!!
    Beste Grüße
    Wolfgang und Christa