Tag 33  -  Casper - Sage & Sand Motel - 20/26 - Powder River - Hiland – Shoshoni (Dessert Inn Motel)

Statistik: 164 km (Insgesamt 4.097 km), 32 Grad, Wetter sonnig, ganztägig Gegenwind, erst leicht ab Mittag stürmig,  8 Liter Wasser bzw. Gatorate,  und zuwenig gegessen.

 

Der Tag heute

Abfahrt vom Sage & Sand Motel um 6:45, dann noch schnell Wasser an der nächsten Tankstelle gekauft und los ging es auf die Langdistanz Etappe. Es ging auch gleich wieder bergauf und das ganze schon begleitet mit ein bisschen Gegenwind. War zunächst aber alles noch nicht so schlimm. Ich wusste dass ich frühestens ab Kilometer 62 wieder Essen und Getränkenachschub in der Ortschaft Powder River kaufen kann. Leider wurde daraus nichts. Die Tankstelle und der kleine Shop mit Café wurde mittlerweile aufgegeben. Der ganze Ort glich einer Geisterstadt. Das einzige Haus des Ortes was noch einen guten Eindruck machte, war die Poststation. Hier war also nichts zu bekommen. In der nächsten Ortschaft dann das gleiche, alles verweist. Erschwerend hinzu kam noch das auf dem Highway auf über 50 Kilometer am Seitenstreifen und an der Fahrbahn gebaut wurde. Für mich bedeutete das, dass ich kilometerlang nur einen ganz kleinen Bereich hinter den Absperrungshüten nutzen konnte, siehe hierzu auch Bilder des Tages. Nachmittags wäre dies auch nicht mehr gegangen. Bei Kilometer 84 kam dann zumindest mal eine Picknick Area. Das ist ein Parkplatz mit einer Toilette und Waschgelegenheit, mehr aber auch nicht.

 

Immerhin traf ich hier Kaisa und Christoffer, die ersten Fahrradfahrer die auch einen Coast to Coast Trip machten und in die gleiche Richtung wie ich fuhren. Bei den beiden handelt es sich um ein finnisches Pärchen die auch in New York gestartet waren und nach San Francisco fahren. Das besondere an Kaisa ist, sie ist beidseitig Unterschenkelamputiert und fährt mit Prothesen. Wir haben uns in Englisch verständigt, wobei ich fairerweise sagen muss, dass sie wesentlich besser Englisch sprechen als ich. Sie haben mir auch gleich ihre Karte gegeben, weil sie auch einen Blog schreiben. Ich habe diese Karte mal fotografiert und den Bildern des Tages mit beigefügt. In dieser Karte kurz übersetzt, stellen sie sich vor, was sie beruflich so machen und was sie zu diesen Trip bewegt. Das fand ich eine ganz tolle Idee.


Da sie aber eine andere Geschwindigkeit fahren und auch ihre Route ein bisschen anders verläuft als meine, werden wir uns wohl nicht wieder sehen. Gestern jedoch haben wir uns noch mehrmals getroffen, was auch gut so war. An der Picknick Area habe ich schon überlegt meine Wasservorräte mit Leitungswasser aufzustocken, was ich nur im Notfall mache, weil dieses Wasser sehr stark gechlort ist. Jetzt kommt aber wieder die amerikanische Herzlichkeit. Ein Gruppe Jugendlicher, welche auch auf dem Rastplatz waren, haben bemerkt das wir Wasser brauchen konnten. Schnell lief ein Mädchen zum Auto und hat uns einen Großpack 1/2 Liter Wasserflaschen hingehalten und gesagt, wir könnten soviel davon nehmen wie wir wollen. Einfach so, ist das nicht toll? Ich habe mich mal mit 2 Flaschen bedient, was für mich später extrem nützlich war.

 

Kurz nach unseren Treffen an der Picknick Area haben wir uns an der einzigen Service Station in Hiland wieder getroffen und zusammen gegessen. Das  war immerhin schon zumindest für mich bei Kilometer 95. War auch die einzige Möglichkeit auf 160 Kilometer. Die beiden hatten 60 Kilometer weniger, weil sie in der "Geisterstadt" Powder River bei Leuten im Garten gezeltet hatten. Nach dieser kurzen Mittagspause sind sie dann ungefähr 10 Minuten vor mir abgefahren. Mittlerweile hatte sich aus dem unangenehmen Gegenwind eine heftiger nahezu  sturmartiger Gegenwind entwickelt bei dem eigentlich Fahrradfahren unmöglich wurde. Von der ganzen Landschaft habe ich dann nichts mehr mitbekommen. So wird eine eigentlich schöne Landschaft plötzlich bedrohlich. Bedrohlich deshalb, weil es noch über 60 Kilometer bis zur nächsten Ortschaft waren und ein Abbruch nichts gebracht hätte, denn meine Vorräte, Energiespeicher wären trotzdem alle gewesen und in dieser menschenleeren Gegend wollte ich auch nicht wild campen. Der Wind wurde so heftig, dass er mich zweimal von der Straße geweht hat und ich im Bankett (ohne herunter zufallen) gelandet bin, weil ich das Fahrrad nicht mehr halten konnte. Und somit muss sich jeder Meter erkämpft werden. Das geht extrem auf die Psyche aber auch an die Kraftreserven. Der Schweiß ist direkt auf der Haut verdunstet, die Klamotten wurden gar nicht naß, nur der Mund wurde extrem trocken und man musste ungeheuer viel trinken. Als ich losfuhr, hatte ich 5 1/2 Wasser mit plus 1 Liter geschenkt bekommen und am Servicestop mehr als 1 Liter getrunken, trotzdem wurde das Wasser knapp. Was mir hierbei noch geholfen hat, ich wusste Kaisa und Christoffer waren vor mir und haben die gleichen Probleme. Ich habe sie dann bei Kilometer 130 eingeholt und wir haben kurz zusammen Pause gemacht, wobei Kaisa noch etwas länger ausruhen wollte, sodass ich dann weiter gefahren bin. Vorher hatten wir uns noch gegenseitig Wasser und Riegel angeboten, was aber in dieser Situation selbstverständlich war. Wie die sich aber durchgekämpft hat, dass hat mir richtig imponiert. Für mich war das heutige Radfahren, dass schwerste was ich jemals mit dem Rad bewältigen musste. Ich habe erst einmal an der Tankstelle in Shoshoni angehalten und eine große Flasche Gatorate trinken müssen, bevor ich zum Motel gefahren bin.

 

Das Motel Dessert Inn

ist das letzte Motel was der Shoshoni noch hat. Dieser Ort ist wie die anderen auch am ausbluten. Das Motel steht auch schon zum Verkauf, weil die Besitzer jetzt endlich in den Ruhestand gehen wollen. Ich habe mich lange mit der Besitzerin unterhalten, die jetzt mit ihren Mann wieder zurück nach South Dakota gehen möchte, weil sie da ein Haus haben und dort auch geboren sind. Sie ist jedenfalls eine ganz herzliche und das Hotel ist sauber und ordentlich im Zustand.

 

Die Bilder des Tages sind sehr übersichtlich

Zu Beginn habe ich noch in Casper Rotwild fotografiert, welches versucht hat aus dem Industriegebiet am Highway wieder ins freue Feld zu gelangen. Dann die verlassenen Servicestationen, die Baustellenbilder, Bilder von Kaisa, Christoffer und mir. Bilder einer Ölstation weil an dieser ein Windsack hin, der das beschriebene anschaulich dokumentiert. Ein Baustellenschild, welches vom Gegenwind niedergedrückt wird, die menschenleere Landschaft. Bilder von der Servicestation in Hiland, dem Ort der nur aus 10 Menschen besteht. Klapperschlangen, welche man dort auch kaufen konnte und Bilder es Dessert Inn Motels. Außerdem noch Bilder einer beeindruckenden Sandsteinformation "Hell´s Half Acre" an welcher ich fast vorbei gefahren wäre.


Ich habe den Blog heute nachgeschrieben, weil ich gestern einfach keine Lust mehr hatte und längere Telefonate führen wollte.

Statistics: 164 km, 102 miles (Total 4097 km, 2546 miles), 32 degrees Celsius, 90 degree Fahrenheit, sunny weather, headwind all day, only slightly past noon, 8 liters. 2 gallons of water or Gatorade and not enough to eat.

 

The Day Today

Departure from the Sage & Sand Motel at 6:45 am after which I bought more water at the next gas station and off I went for a long distance trip.  The road went straight uphill again which was accompanied with a with a bit of a headwind. But initially it was not so bad.  I knew that I would be able to buy food and something to drink again in 62 km (39 miles) in the town of Powder River.  Unfortunately that did not work out. The gas station and small coffee shop were abandoned. The whole place was like a ghost town. The only house in the village which still made a good impression, was the post office.  But there were no supplies be had at the post office.  When I got to the next town I had the same experience.  To complicate matters even more, that they were fixing the shoulder and road for the next 50 miles.  What that meant for me is that I was only able to ride on a very narrow area behind the traffic cones - see photos of  today.  At least after 52 miles (84 km) there was a Picnic Area. This is a parking lot with a toilet and washing facilities, but nothing more.

 

Here I met Kaisa and Christoffer, the first cyclists who are also  doing a coast to coast trip in the same direction as I am driving.  These two are a couple from Finland who had started in New York and are going to San Francisco. What is so special about Kaisa is that is a double amputee and has prothetic lower legs. it is on both sides lower leg amputated and runs with prosthetics. We communicated in English and I have today that their English is so much better than mine.  They gave me one of their cards as they are also writing a blog. I took a photo of the card which you will find among today’s photos.  The card has a short story about what she does for a leaving and what motivated her to take this trip. I thought that was a terrific idea.

 

Because they drive a different speed and their route is a bit different than mine, we will probably not see each other again.  Yesterday, however, we have run into each other several more  times which was a good thing. At the picnic area, I have been thinking about whether to replenish my water supplies with tap water, which is what I only do in case of an emergency the water is very heavily chlorinated.  And this is were we experienced ones more American hospitality and cordiality. A group of youths, who were also at the rest stop, have noticed that we are need water.  A girl quickly rant to her car and came back with a large pack of 1/2 liter bottles of water and said to help ourselves with as much waters we needed.  Just like that, isn’t that great?  I have helped myself to 2 bottles which later on turned out to be extremely useful.

 

Shortly after our meeting at the picnic area, we met again at the only service station in Heiland were we ate together. That was, after all, already at least for me at milestone 59 or kilometer 95.  That was also the only opportunity for me today to eat on this 160 km or 99 mile trip.  The couple had 60 km less to travel than I  because they had camped in the "ghost town" Powder River in some peoples yard.  After this short lunch break they departed about 10 minutes before me.  Meanwhile a unpleasant headwind developed almost into a violent storm which made cycling nearly impossible.  Now I was no longer able to see the beautiful landscape which suddenly became a treating situation.   I say threatening  because the next town was 60 km (37 miles) away and no chance to replenish supplies or find shelter.  I did not want to camp wild.  The wind was so violent that I could no longer hold  the bike and it blown me twice of the road where I ended up in a ditch, without falling over though.  And so each meter was a struggle.  This really messed with me mentally and pulled on my physical energy reserves.  The sweat evaporated directly on the skin, the clothes had no chance to get wet.  My mouth was extremely dry and I required a tremendous amount of water.   When I left this morning, I brought 5 1/2 liters of water plus 1 liter from the helpful girl and drank and 1 more  liter at a service stop and still water became scarce. What didn’t help was that I knew Kaisa and Christoffer were ahead of me and had the same problems.  I caught up with them at milestone 90 (130km)  and we took a brief break together.  We offered each other water and energy bars which in our situation is self understood.  I was really impressed with Kaisa’s determination.  For me, today was the most difficult day that I have ever encountered riding a bicycle.  When I got to Shoshone, I stopped at the gas station and got a large bottle of Gatorade which I drank before I headed to the Motel.

 

The Motel Dessert Inn

is the very last motel which still exists in Shoshone.  This town like so many others is also in the process of becoming a ghost town.  The motel is already for sale because the owners want to retire. I've talked a long time with the owner, who wants to go with her husband back to South Dakota where they have another home and where they were born.
The motel is certainly a very welcoming, clean and tidy place.

 

Photos of today

In Casper I took a photo of a deer that was trying to get back from the industrial area into the field.  Photos of an abandoned service stations, the construction site, photos of Kaisa, Christoffer and myself.  Photos of an oil pump which had a windsock attached which will demonstrate the winds that I wrote about today.  A construction sign which has been pushed over by the wind, the deserted landscape. The service station in Hiland, the site consisting of only 10 people. Rattlesnakes, which you also could buy there and images of the Dessert Inn Motel.  Also images of an impressive sandstone formation "Hell's Half Acre” which I almost passed without noticing. 

 

I wrote yesterday’s blog only because yesterday I was so tired and wanted to make a few phone calls that I knew would take longer.



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Kommentare: 1
  • #1

    Ingo (Montag, 18 Juli 2016 14:01)

    Daumen hoch, gut gekämpft!
    Hoffentlich kannst du morgen wieder etwas regenerieren!