Tag 3 und ein bisschen Tag 4

Die Fahrt selber
So mit großer Verspätung, ich wollte ja den Block von zweit Tagen nachholen, bin ich dann so gegen 10 Uhr losgefahren und musste erst einmal die Strecke wieder einfahren, welche ich am Vortag durch falsches Abbiegen verursacht habe. Nach den ersten 20 km, welche nicht sehr anspruchsvoll waren und durch eine wunderschöne Waldlandschaft führte war ich schon guten Mutes das der Rest der Tagesetappe so weiterlaufen würde. Leider weit gefehlt, die Temperaturen wurden immer höher und lagen jenseits der 30 Grad. Die Harley-Biker welche mich immer wieder überholt haben, fuhren deshalb nur im T-Shirt. Einige der Strapazen, welche nun auf mich zukamen hatte ich mir aus Unwissenheit selber zusammen navigiert. Ich wollte nicht immer auf dem Highway fahren und habe deshalb versucht parallel laufende Nebenstrecken zu fahren. Das, positiv gesehen, ist mir auch sehr gut gelungen aber, was ich dabei nicht berücksichtigt habe waren die Höhenlinien und somit Höhenmeter.  Diese lagen zum Teil über 200Meter. Für die Erlanger Ortskundigen, dass bedeutet, ich fahre mal eben den Hetzleser Berg von Hetzles bis auf die Spitze, nur eben nicht mit dem Mountainbike und dem Müsli-Riegel im Trikot sondern mit 35kg Gepäck. Diesen Irrsinn habe ich dann aber sehr schnell beendet und bin dann ab Mittag, schon wegen der Hitze, schön auf dem Highway geblieben.

 

Highway-Seitenstreifen
Jetzt bin ich froh, dass ich auf das Team vom Fahrrad Freilauf gehört habe und die schweren pannensicheren Reifen aufziehen habe lassen. Jeglicher Dreck und Unrat, welcher von den Trucks herunterfällt oder auf die Seite geblasen wird liegt da wo ich eigentlich fahren sollte und wollte. Das sind nicht nur Kiesel, Schrauben, Nägel und Scherben sondern auch jegliches Getier, welches leider nicht schnell wegkam. (Dabei steht überall, "Do not cross ") Ich habe schon Murmeltier, Hase, Hirsch , Waschbär, Eichhörnchen, Kojote, Streifenhörnchen, mehrere größere - jetzt sehr breite Schlangen und anderes liegen sehen und riechen können. Hier werde ich sicherlich noch Geruchsexperte.

 

Staatengrenze nach Pennsylvania
Am frühen Nachmittag habe dann meine dritte State Border erreicht und diese bei Columbus über die Brücke des Delaware River überfahren. Fairerweise war das ja meine erste mit eigener Muskekraft. Diese Brücke ist wohl für Autofahrer kostenpflichtig nicht aber für Fahrradfahrer. Für diese ist sie allerdings verboten aber es stand da wirklich kein Schild. Das habe ich dann auch den Officer von der Autobahnpolizei gesagt, welcher mich gleich nach der Grenze geschnappt hatte. Er hatte es aber ganz lustig angefangen und mich gefragt, ob ich denn auch wieder zurückfahren möchte. Das konnte ich ihm dann aber glaubhaft versichern, dass das für mich nur ein "Single Trip" war. Damit hat er mir dann noch eine gute Reise gewünscht und mich laufen (fahren) lassen. Die richtige Brücke für mich und Fußgänger war übrigens nur ein paar hundert Meter weiter. Könnt ihr auf den Bilder sehen.

 

Mentale Stärke gefordert
Ich bin dann so vor mich hingeradelt und war guter Dinge und habe deshalb meinen geplanten Campground "Mount Pocono" angemailt und optimistisch mitgeteilt, dass ich so gegen 17 Uhr eintreffen werde, was laut Antwort auch kein Problem darstellte.
Jetzt muss ich mal kurz abkotzen. Seit gestern bekomme ich eine Aggression sowie ich die Wörter wie: Mountain View, Mountain Drive, Panorama Drive, etc lese.
Das hat nun eine ganz neue Bedeutung für mich. Mit dem Auto fährt man da gerne hin wegen dem tollen Ausblick aber mit dem Rad und dem Gepäck ist das eine komplett andere Nummer.
Jedenfalls kam dann ein Berg nach dem anderen, welche ich nur im kleinsten Gang bewältigen konnte. Immer wenn ich dachte das war es dann aber, kam der nächste noch ein bisschen steiler. Ich war wirklich kurz davor Panik zu bekommen, habe dann eine Pause gemacht und meine Atemübungen gemacht (Gruß an die Yogagruppe und Theodora unsere Trainerin). Danach wurde ich ruhiger, habe den Campingplatz informiert dass es später werden würde und mich weiter gequält. Die letzten 10 Km ging es ständig zum Teil auch sehr steil bergauf, denn der Campingplatz liegt auf einen Berg (fast 600m hoch). Der Highway selber geht aber auch über die 500m Grenze.

 

Campground Mount Pocono
Nach meiner Ankunft  wurde ich wieder gut behandelt. Debile und ihre Kollegin vom Campingplatz haben mich super in Empfang genommen. Da sie mir ansahen, dass ich ziemlich platt war. Haben sie mir angeboten mir den Pizza-Service aus der Stadt kommen zu lassen. Der hat mir die Pizza bis an das Zelt geliefert. Und da er nicht gleich pünktlich war, haben sie ihm noch einmal Beine gemacht und hinterher telefoniert. Ich habe dann erst einmal schön geduscht im Wäschehaus meine ganzen Klomotten gewaschen und getrocknet. Bis ich das alles erledigt hatte, war es auch schon wieder 22.30 Uhr.
Jetzt nach 7:30 Stunden Schlaf bin ich wieder fast wie neu. Das war das erste Mal seit 2 Wochen, dass ich mehr als 6 Stunden hatte, meistens waren es nur 5 oder weniger.
Und es geht schon wieder schön weiter, da der Shop auf dem Campground erst um 9:00 Uhr öffnet, habe ich meine Milch für´s Müsli von Debbi direkt delivered bekommen und zwar um 8 Uhr. Super Service!!!!
Wie ihr an den Bildern sehen könnt, bin ich hier mit meinem Zelt der absolute Exot. Ich glaube für sämtliche Trailer, welche hier herumstehen braucht man einen LKW-Führerschein. Im übrigen beginnt hier das Autofahrermenschsein hier im Country nicht unter 6 Zylinder und 2 Tonnen Autogewicht.

 

Hier hat es die ganze Nacht geregnet, das Wetter ist gekippt und es ist kühl geworden. In der Zeit in welcher mein Zelt trocknet, schreibe ich schnell ein bisschen Block und überlege wie ich weitermache. Da das Wetter aber nicht großartig anders wird, werde ich weiterfahren, denn "CCC" sein verpflichtet.

 

Kommentare
Vielen Dank an diejenigen, welche Kommentare gepostet haben. Ich lese sie alle und freue mich sehr darüber, dass ermuntert mich und ist sozusagen mein Applaus. D a n k e s c h ö n!

The ride itself
I wanted to catchup my blog with the last 2 days, therefore I started the trip with a bit of a delay at 10 am. First I had to back track and make up for the miles when I took a wrong turn the day prior. The first 20 km of the day, took me through a beautiful forest landscape. The terrain was easy and not very physically demanding.
I was in good spirits and anticipated for the rest of the day to continue just like this.  Unfortunately, far from it. The temperature kept on climbing and were 86 F plus.  The Harley-bikers who kept on passing me, where just wearing T-shirts.  Some of the hardships I was about to endure, I had brought on to myself, due to lack of knowing and ignorance.
I did not always want to ride on highways and therefore during by planing stage, I had looked for side roads which would take me parallel to the highway.  I did succeed in finding side roads. What I had not taken into consideration during my planing was to consider the altitude and topographic maps which would have shown a climb of 656 feet.

To give people at home from the Erlanger region an idea, it would mean riding your bike from the town of Hetzles to the summit of Hetzles. Not just on a mountain bike with an energy bar in your jersey but with 35 kg luggage, approx. 77 pounds.    I go once just to Hetzleser mountain of Hetzles up to the top, just not on a mountain bike and the granola bar in jersey but with 35kg luggage. This madness I then completed quickly and am then from noon, because of the heat, nice stayed on the highway. I put an end to this nonsense quickly and around noon, I ended up riding on the highway again. It had also gotten very hot by then.

 

Highway Shoulders
I am so glad that I listened to the team from my local bicycle shop “Fahrrad Freilauf” and that I agreed to have them put on heavy puncture-proof tires. Any dirt and debris that falls from the trucks gets blown onto the side exactly where I should and want to be riding.  Not only do I come across pebbles, screws, nails and broken glass but also a variety of critters which apparently were not escape the traffic quick enough.  They apparently didn’t read the numerous signs “do not cross”. I have come across marmot, rabbits, deer, raccoon, squirrel, coyote, chipmunks, several larger and now very flat snakes. Lots to see and smell.  While I am on this trip, I am positive I will end up being an expert by scent.

 

Border into Pennsylvania
In the early afternoon I reached the border of my 3rd State Pennsylvania, near Columbus where a bridge leads over the Delaware River. This was my very first bridge that I crossed by paddling myself.  Vehicles had to pay a fee to cross but  there was no cost for cyclists.  Unbeknownst to be, cyclists were not even allowed on the bridge. There was no sign pointing this out. I ended up explaining this to the CHP officer who stopped by ride after I crossed the bridge and got into Pennsylvania.  The officer then inquired whether I plan on driving back this way. I assured him that this was a one way trip for me and that I would not.  He ended up letting me go and wishing me a good trip.  The correct bridge to be used by cyclists and pedestrians was only a few hundred meters away as you can see from todays photos.

 

Mental Toughness being challenged
I was paddling along and was in good spirits. I emailed the campground "Mount Pocono” where I had planned on spending the night, that I was positive that I would be arriving at approximately 5 pm to which I received the response that that was not a problem.
Okay, this is where I have to take a short moment to vent. Ever since yesterday I feel emotions of aggression when I read street signs with the words such as: Mountain View, Mountain Drive, Panorama Drive, etc.
Those have now a whole new meaning for me.  If you would be driving a car, you would love to go there because you know you end up somewhere with a great view.  However, by bicycle, using your leg muscles and with 77 pounds of luggage, this is an entire different ballgame. 
By car you drive since love to go because of the great view but with the wheel and the luggage is a completely different number. One mountain followed another which I was only able to manage to climb while in the lowest gear. When ever I reached the top of the mountain, I was thinking that this was it, only to have to climb one more of even steeper grade. Right before I felt a panic attack coming on, I decided to take a break and take some breathing exercises (greetings and credit to the yoga group and Theodora our trainer). After that I felt my self calming down. I notified the campground that I would be arriving later and the torture continued of climbing more hills.
The final 10 km (6 miles) were nothing but an uphill climb and partly very steep.  The campsite is situated on  a mountain top nearly 600 meter high which is approximately 1968 feet.  The highway I was riding on is over 500 feet which is approximately 1640 feet.

 

Campground Mount Pocono
Upon my arrival, I was again treated very well. Debile and her colleague from the campsite gave me a warm welcome.  They could tell that I was pretty exhausted. They offered to to order a pizza for delivery. They placed a follow up call when the guy was late and eventually the pizza was delivered right to my tent.
I took a nice shower and did laundry. But the time I was done it was 10:30 pm.  Now after 7.5 hours of sleep I feel like new again - almost. This was the first time in 2 weeks that I had more than 6 hours of sleep, I usually had only gotten 5 hours or less of sleep. Because the campground store did not open until 9 am, Debbi delivered milk for cereal. Super service!!! As you can see from the photos, I am the “exotic specie” on this camp ground with my tent and bicycle. I suspect that for all these trucks who are pulling these trailers one is required to have a commercial Truck Driver license.
Incidentally, here driving in the country begins with nothing below 6 cylinder and 2 tons of car weight. 

It rained all night. The weather shifted and it has become cool. During the time my tent is drying, I am quickly updating by blog and thinking about where to go from here.  Since the wetter does not promise to change any time soon, I will ride on.  As a “CCC” I am committed.

 

Comments
Many thanks to those who have posted comments. I read them all. You comments make me happy and they encourage me and is so to speak they are my my applause. THANK YOU VERY MUCH!



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Kommentare: 7
  • #1

    Manuela (Donnerstag, 16 Juni 2016 17:14)

    Liebes Bruder Herz,

    Hab mir überlegt ob Ich dir das jetzt oder erst nach der Golden Gate Brücke sage.
    Unsere Adresse ist Mountain View Drive. Ich lache mich schief. Das kann ja noch interessant werden wenn du über die Rocky Mountain fährst. So komisch unsere momentane "andere Welt". Du machst deine extremste physikalische und mentalische Lebenslage mit, wärend ich total sedentary im nichts machen recovery mode bin. Hab nichts zu tun bis auf deinem Blog oder Bücher lesen. Ich werde an dich denken wenn ich heute physical therapy mache. Du wirst mein motivational Medium sein. LOL
    Weiterhin viel Spaß und Glück. Mögen dein Körper, Seele und das Fahrrad immer mitmachen
    ich ruf heute mal die Mutti an.
    XOXO Manuela

  • #2

    Stephanie (Donnerstag, 16 Juni 2016 17:46)

    Da lache ich mich aber jetzt auch schlapp :) 6 Zylinder hätte ich auch gerne, denn mein Auto fährt unseren steilen Berg mit Murren hoch.
    Das tote Getier kenne ich nur zu gut. Das finde ich immer noch so befremdlich, dass die da länger liegenbleiben und ich weiss genau welchen Geruch du meinst. Selbst habe ich leider schon 2 Schlagen überfahren...Mhm. Schön, dass wir alle durch deinen Blog bei dir sein können! Bussi

  • #3

    Michael und Sabine (Donnerstag, 16 Juni 2016 20:14)

    Hallo Manfred, wir freuen uns jeden Abend eine neue Episode von "Manfred allein unterwegs" lesen zu dürfen. Durch deine "Geschichten", welche toll geschrieben sind, meinen wir fast, dabei zu sein..... nur dass uns der Hintern nicht weh tut.
    Hut ab vor deiner Leistung und Respekt vor dem, was Du noch vor dir hast. Wir freuen uns, dass Du deinen Traum verwirklichen kannst und freuen uns mit dir mit jedem Kilometer, der bergab geht oder wenigstens in der Ebene ist.
    Keep on cycling CCC

  • #4

    Martin (Donnerstag, 16 Juni 2016 22:13)

    Hallo Manfred,

    die abendliche Unterhaltung ist schon Pflicht geworden. Ich wünsche dir nun einen sauberen Seitenstreifen für Morgen und wieder tolle Erlebnisse.
    Gruß vom 6 Zylinderfahrer mit 2 Tonnen ;-).
    Martin

  • #5

    Petra Fuchs (Freitag, 17 Juni 2016 07:57)

    Einen schönen Guten Morgen aus München, lieber "ccc" :-)! Schon jetzt erfreue ich mich an jeder Tagesbeschreibung und muss gestehen ich bekomme gleich doppelt Sehnsucht beim Blick auf die Bilder: Nach einer ordentlichen Radltour UND den USA. Kann mich nur wiederholen - - in der "Fanbase" zu sein ist ein Geschenk und für jeden Tag und jede Strecke die geschafft ist meinen herzlichen Glückwunsch!! Ich ziehe den Hut und i love the Blog! Freue mich auf die Weiterreise, liebe Grüße Petra Fuchs

  • #6

    Rainer (Freitag, 17 Juni 2016 09:55)

    Hallo Manfred, immer nur Pizza und Burger mit Fritten...,sag mal deinen hilfsbereiten Campingplatzleuten,diese sollen dir eine feine Kellerplatte und ein "Dunkeles" aus Weigelshofen dazu vielleicht ein "Gürkla" extra servieren

  • #7

    Ingo (Freitag, 17 Juni 2016 11:26)

    Hallo Manfred,
    na dann brauchst du ja das Bestimmungsbuch für plattgefahrene Tiere gar nicht ;-) (kein Scherz, gibt's wirklich)
    Bis zu den Rocky`s ist es ja noch eine Weile hin, bis dahin bist du gut trainiert!
    Respekt vor den Leistungen der ersten Tage, ich wünsch dir gutes Radlwetter.
    Viele Grüße
    Ingo